IRLAND

03. bis 10. September 2013

Wenn mich heute jemand fragt, wo die freundlichsten und hilfsbereitesten Menschen wohnen, die ich je kennen gelernt habe, dann würde ich ganz klar sagen, IN IRLAND!

Ulrike und ich waren eine Woche lang in diesem (nicht nur landschaftlich!) tollen Land unterwegs und haben dabei so manches erlebt, wovon ich euch hier gerne berichten möchte.

Wandern macht glücklich - und ich denke, das kann man auch wirklich ganz deutlich auf unseren Gesichtern erkennen.

...und dieser Spruch von Goethe trifft den Nagel auf den Kopf, ehrlich. Wir haben Orte gesehen und Erlebnisse gehabt, die kein Autofahrer je nachempfinden kann.

Unseren Ankunftstag haben wir (leider) größtenteils im Flieger und anschließend im Bus verbracht, da wir einmal quer durchs Land mussten, um von Dublin in unsere gewünschte Region zu gelangen. Wobei wir im Vorfeld wirklich keinerlei Entscheidung über unser Ziel getroffen hatten, ja noch nicht einmal die Ortsnamen kannten. Wir wussten nur, "unten links soll es sehr schön sein...." :-) So haben wir uns absolut treiben lassen - und sind am zweiten Tag (nach einer Übernachtung in Trallee) in DINGLE gelanden, einem total liebenswerten kleinen Ort an der Küste. Und ich denke mal, schöner hätten wir es nicht treffen können. Hier hat sich uns "unser" Irland genau so präsentiert, wie wir es erhofft hatten.

 

Tour 1

Dingle - Dingle Bay - Eask Tower - Dingle

8 Kilometer (zuzügl. jeweils 3 km mit dem Auto hin und zurück)

Nach der Ankunft in DINGLE und der Herbergssuche hat es uns natürlich sofort raus gezogen. Auf der gegenüberliegenden Seite von DINGLE, am anderen Ufer vom Dingle-Harbour ist eine interessante Landzunge mit einem Hügel und einem Turm, dem EASK-TOWER darauf, den haben wir als erstes Tourziel auserkoren. "Marnie", unsere Vermieterin, hat sich sofort bereiterklärt, uns ein Stück mit dem Auto zu fahren, da die ersten drei Kilometer direkt an einer stark befahrenen Straße entlang führten, was ziemlich gefährlich war. Wobei ich nach der Fahrt der Meinung war, dass es zu Fuß vielleicht doch sicherer gewesen wäre, als Marnie sich vor der Kurve bekreuzigte - und dann Gas gab.... :-)

Übernachtet haben wir übrigens in der Regel in preisgünstigen Bed & Breakfasts - und haben es wirklich immer sehr gut getroffen. Auf diese Weise kommt man auch gleich ins Gespräch mit den Einheimischen und hat wirklich einen guten Einblick in Land und Leute. In DINGLE haben wir bei Frida und Marnie gewohnt, im Haus BOLAND. Falls jemand von euch mal da in der Gegend ist, diese Unterkunft kann ich wärmstens empfehlen.

Die etwa 8 Kilometer lange Tour war leider nicht wirklich ausgeschildert, und so haben wir es zuerst von Westen her versucht, zum Turm zu gelangen. Die Ausblicke waren gigantisch, oben angekommen sind wir jedoch leider nicht.

...aber Aufgeben kam nicht in Frage -

...und so sind wir unter Zäunen durch....

...und durch hohes Gras gelaufen, bis wir wieder auf einem Weg gelandet sind - und nach einem neuen Versuch und der Mithilfe eines netten älteren Herren, auch die richtige Richtung gefunden haben.

...

...

Hier könnt ihr ihn erkennen, den Turm auf dem Hügel. Allerdings wird dieser Turm strengstens von einer älteren Dame bewacht, die niemanden durchlässt, ohne Wegezoll zu bezahlen. Zwei Euro hat sie jedem von uns abgeköpft, da der einzige Weg nach oben über ihren Privatbesitz führte.

...Aufregen nützt nichts, auch wenn der ältere Herr im Vorfeld meinte, das käme gelegentlich vor. Das Anwesen der Dame sah wirklich so aus, als ob es eine Finanzspritze gebrauchen könnte - und so haben wir gerne bezahlt.

Und es hat sich wirklich gelohnt.

Die Aussicht von hier oben war einfach nur gigantisch.

...wenn auch nicht ganz ungefährlich...

...da es ziemlich steil in die Tiefe ging.

...aber die Schafe klettern da ja schließlich auch herum ohne abzustürzen.

...

Die kurze Pause in der Sonne war eine richtige Wohltat.

Hier blickt man nach Westen, rechts ist das offene Meer und links die Dingle-Bay

Auf dieser ersten Tour in Irland haben wir auch gleich ausgibig Bekanntschaft gemacht mit den berühmten Irischen Schafen. Flauschig und wollig stehen sie in der Landschaft und gehören da irgendwie einfach hin.

Tour 2

Annascaul - Strand von Minard - Berg Knockmoylemore - Dingle

25 Kilometer

 

Für unsere zweite Tour sind wir mit dem Bus bis nach Annascaul gefahren und haben uns zu Fuß auf den Rückweg gemacht. Idealerweise gibt es auf dieser Halbinsel den sogenannten DINGLE-WAY, eine super gut ausgeschilderte Mehrtages-Wandertour von Trallee aus gehend einmal komplett um die Halbinsel, sehr viel direkt an der Küste entlang. Super schön und absolut lohnenswert. 2 1/2 der Etappen haben Ulrike und ich gemacht, aber die komplette Tour würde mich schon auch noch reizen.... :-)

Dieses Wanderzeichen hat uns auf unseren Touren sehr zuverlässig begleitet.

Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch...

...wenig Ortschaften, sehr wenig Menschen waren unterwegs, wir waren wirklich mit der Natur auf DU und DU. Ein tolles Erlebnis.

...

Wieder beste Laune und strahlender Sonnenschein...

Kennt ihr die Kerrygold-Butterwerbung? Ganz genau so sieht es hier tatsächlich aus.... :-)

...leider hat die Sonne vom frühen Vormittag nicht gehalten, was sie versprochen hatte....

Urplötzlich hat es angefangen zu regnen.

...aber das schreckt uns natürlich nicht, wir waren bestens gerüstet. Erstaunlich war nur, wie PLÖTZLICH es kam....

...aber genauso schnell war es auch wieder vorbei - und für den Rest des Tages blieb es trocken und wurde sogar immer sonniger.

Im Örtchen MINARD gibt es diesen herrlichen kleinen Strand, der total zum Baden verführt hätte, wenn es nicht so kalt gewesen wäre....

Wusstet ihr, dass es hier in den irischen Gewässern richtig große Haie gibt?

...

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nochmal ein letzter Blick zurück - von hier oben sieht man erst so richtig, wie klar das Wasser ist.

...und schon waren wir wieder mitten in der schönsten IRLAND-Landschaft. So ein GRÜN habe ich echt noch nie gesehen. Es war so richtig intensiv.

...es gab hier nur die Schafe und uns....

...es war wirklich unbeschreiblich schön.

eine unglaubliche Landschaft irgendwie...

Ich habe noch nie so viele Fuchsien und Brombeeren gesehen wie in dieser einen Woche in Irland.

Die zweite Hälfte des Weges führte uns den Hang hinauf, ein wenig hinein ins Gebirge. Von hier oben hatten wir einen traumhaften Blick in alle Richtungen.

...Idylle pur...

...keine Menschen weit und breit...

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Nach einem ziemlich anstrengenden Aufstieg sind wir auf einem Hochplateau angekommen, das mich stark an eine Schweizer Alm erinnert hat.

...fast ein wenig wie Robiei im Tessin letztes Jahr...

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Diese 25 Kilometer waren total abwechslungsreich und eine richtige Augenweide.

Aber was wir am nächsten Tag zu Gesicht bekommen haben, das war die absolute Krönung, mit eine der schönsten Touren meines Lebens.

Tour 3

Dingle - Dunquin

30 Kilometer

Frühstück in Irland ist etwas ganz besonderes. Die Iren essen richtig viel und ausgibig am morgen und alle Speisen sind gekocht oder gebraten oder gebacken und alles ist fett oder süß...für uns als Touristen war das ein richtiges Schlaraffenland und natürlich habe ich alles probiert, sofern es vegetarisch war.  Ab besten fand ich Omas PANCAKE in Killarney...:-)

...jeden Tag so ein Frühstück - und ich würde in Zukunft ins Büro gerollt werden müssen... :-)

 

...

...Hilfe, ein Haaaaaiiiiiiiiiiiiiiii........... :-)

...gestartet ist der Tag mit blauem Himmel und Sonnenschein - und bis auf 10 Minuten ist es auch den ganzen Tag über so geblieben. Aber die obligatorischen Regenminuten hat es auch heute gegeben...

Diese Tour war so sagenhaft schön, dass ich vermutlich noch sehr lange an sie denken werde.

...IRLAND wie aus dem Bilderbuch....

...

...tolles Wanderteam, wie immer halt... :-)

Das IRISCHE GRÜN hat mich sehr beeindruckt. Es sieht wirklich irgendwie so "lebendig" aus, so frisch....

hier könnt ihr unser erstes Etappenziel im Hintergrund erkennen: VENTRY Harbour

total herzig waren auch diese Esel, die gemütlich auf der Weide standen (auf dem Foto ist nur einer, die 5 anderen lagen links daneben faul im Gras rum... :-)

...leider war es zu kalt zum Baden, aber das Strandfeeling war auch so ganz klasse.

Die Bucht war viel größer wie erwartet, wir haben etwa 40 Minuten gebraucht von einem Ende bis zum anderen.

an diesem Samstag war es ziemlich menschenleer und es würde mich echt interessieren, wie es hier an einem heißen Sommertag (so es denn so etwas in IRLAND gibt.....) aussieht...:-)

...eine richtige Augenweide, so wie eigentlich alles auf dieser Tour....

...und das Wasser war kristallklar und hatte einen türkisen Schimmer.

...ein Stündchen haben wir hier verweilt...

...ein wenig entspannt und Kraft gesammelt für die weitere Tour...

...

...und auch hier sind wir per Wanderzeichen gelotst worden. Das war so richtig super.

...eines meiner Lieblingsfotos...

...und schon kurz danach war es aus mit der tollen Aussicht...:-) Dieser "Heckentunnel" war ewig lang und viel zu hoch, um darüber zu schauen....

Die nächste Etappe hat uns dann aber wieder am Hang von "Mount Eagle" entlanggeführt, so dass wir einen sensationellen Ausblick über die Küste und das Meer hatten. Einfach nur phantastisch!!!! Und das blieb auch so bis zum Ende der Tour.

...wieder gab es nur die Schafe und uns...

ein kurzer Blick zurück...

...dieser Teil des Weges war echt ein einmaliges Erlebnis. Irgendwie IRLAND PUR für uns, einfach nur genial.

Lasst einfach die Fotos auf euch wirken....

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Ganz unten könnt ihr die Bucht von Dunquin erkennen, dem vermeintlichen Ziel unserer Tour, doch leider...leider...leider... :-)

...der Ort kam zwar näher...

 

...aber als wir endlich unten ankamen, meinte ein netter älterer Herr, dass unserer gebuchte Herberge noch etwa 30 Minuten ausserhalb des Ortes sei.....

...und das zu hören nach einer so langen Wanderung, das war echt nicht lustig.

Aber gut, wir hatten keine andere Wahl und sind weitergezogen, immer der Straße nach....die halbe Stunde war schon längst um, aber die Herberge kam immer noch nicht in Sicht....

...zwar war die Landschaft nach wie vor atemberaubend schön, aber der Rucksack wurde immer schwerer, die Schultern immer gebeugter, die Füße taten weh, die Beine wollten nicht mehr....

...irgendwann habe ich dann in der Herberge angerufen, die das Touristenbüro für uns am Morgen gebucht hatte, und die nette Dame meinte, es wäre von unserem Standort noch einmal eine gute halbe Stunde zu Fuß....booohhhh, das war heftig.

...aber dann, endlich, das ersehnte Ziel haben wir doch noch erreicht. Rund 30 Kilometer in 7 Stunden reiner Wanderzeit geschafft! Wir waren zwar müde, kaputt, hungrig - aber auch ziemlich stolz auf uns!!!!

Tour 4

Dunquin - Ballyferriter

12 Kilometer

...EIGENTLICH....wollten wir heute nicht groß laufen, ganz gemütlich in den Bus sitzen und wieder nach DINGLE zurückfahren, das hatte uns vorgeschwebt am vorigen Abend....aber irgendwie kam es doch anders...und es wäre wirklich schade gewesen, wenn wir diese Tour nicht gemacht hätten... :-)

Die Vermieterin im Hostel hatte gemeint, dass wir unbedingt das Sträßchen neben der Unterkunft etwa 5 Minuten hochlaufen sollten, wegen der unbeschreiblichen Aussicht...nun denn, das haben wir gemacht, sind dabei auf unser gewohntes Wanderzeichen gestossen....haben uns kurz angeschaut, gegrinst - und habe uns auf den Weg gemacht. Nix Bus... :-)

...zwar war das Wetter in der ersten Stunde nicht so toll, es war heftig kalt, wir haben uns nach Mütze, Schal und Handschuhen gesehnt, aber die Ausblicke waren trotzdem ziemlich ergreifend.

...und regenmäßig waren wir wirklich bestens ausgestattet... :-)

...eine Traumbucht nach der Nächsten, sooooo toll....

...irgendwie war das Meer auf dieser Seite der Halbinses wesentlich "wilder" und die Landschaft viel "schroffer"...

...baden hätte ich hier nicht wollen, aber das Gefühl beim Laufen war einfach unbeschreiblich belebend.

Hier haben wir einen kleinen Umweg über einen Landzipfel namens CLOGHER HEAD gemacht, das hat sich total gelohnt.

...dieser Zipfel ist absolut unbewohnt und man trifft auch hier nur auf Kühe und Schafe.

...so richtig was fürs Auge...

...irgendwie konnte ich mich gar nicht richtig sattsehen. Die Fotos geben gar nicht wirklich wider, wie ergreifend es "in echt" war.

...es war so ursprünglich irgendwie, so wild und so "echt".

...und ganz ehrlich, an die Strapazen vom Vortag haben wir überhaupt nicht mehr gedacht. Wir sind einfach gelaufen und haben die Landschaft genossen, so wie sie sich uns präsentiert hat.

...

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...mein letztes "Schaf-Foto" für dieses Mal....

Tja meine Lieben, das wars mal wieder.

Die letzten beiden Urlaubstage haben wir in KILLARNEY verbracht, schon ein wenig näher an Dublin und haben uns dort die Stadt und das dazugehörige Naturschutzgebiet angeschaut. Da es aber an beiden Tage ziemlich geregnet hat - und ich gesundheitlich leider angeschlagen war, gibt es davon nicht viel zu berichten.

Fazit:

IRLAND - jederzeit wieder!!!!!!!