20. bis 24. Oktober 2011
M A L L O R C A
5 Tage unterwegs im wunderschönen
TRAMUNTANAGEBIRGE
zwischen PORT ANDRATX und PORT SOLLER
viel schöner SONNENSCHEIN
viele hohe GEBIRGE
viele tolle EINDRÜCKE
viele neue ERFAHRUNGEN
viele glückliche Stunden beim Wandern... :-)
Dieses Mal sind wir EASYJET untreu geworden und haben AIRBERLIN
ausprobiert...und waren total zufrieden damit.
Wieder mit dabei: Meine allerbeste Wanderpartnerin
und Freundin ULRIKE
...und ich natürlich...:-)
1. Tag
PORT ANDRATX bis nach St. ELM
7,5 Kilometer, 3 Stunden
Eigentlich keine besonders große Tour, dachten wir...aber zum Glück
konnten wir da nicht in die Zukunft schauen...
Aus den geplanten 3 Stunden wurden ganz schnell Sechs und wieviele
Kilomete das schlussendlich waren, keine Ahnung. Und alles nur, weil da
eine wirklich total doofe Absperrung den Weg nach St. Elm hinunter
versperrte und jenseits des Zaunes diverse Hinterlassenschaften größerer
Tiere zu sehen waren. Da hat uns der Mut ganz schnell verlassen und
wir haben nach einer Weg-Alternative gesucht.
Das Hauptproblem dabei war, dass wir mitten im Niemandsland waren
und die beginnende Dunkelheit uns im Genick saß.
Ich habe uns wirklich schon im Freien übernachten sehen, irgendwo
unter einem Baum frierend und vor Angst mit den Zähnen klappernd...
Naja, nach Stunden waren wir dann endlich wieder auf einem befestigten
Weg und kamen schließlich doch in St. Elm an, nur um erfahren zu
müssen, dass es im ganzen Ort kein freies Bett mehr gab.
Das war wirklich Frust pur.
Da mussten wir ins Taxi steigen und zu unserem Ausgangsort
PORT ANDRATX zurückfahren.
Bei unserer Ankunft am frühen Nachmittag war es noch etwas bewölkt,
wurde aber im Lauf des Tages immer sonniger wie ihr gleich sehen
werdet.
PORT ANDRATX (sprich ANDRATSCH) liegt ganz im Westen des
Tramuntanagebirges und gilt als offizieller Ausgangspunkt für den
Fernwanderweg GR211, der bis nach POLLENZA im Osten des
Gebirges führt.
Nach seiner Fertigstellung sollen 8 Tageswanderungen entstehen,
alle mit einer Übernachtungsherberge versehen und durchgehend
mit Markierungen versehen.
Aber bis dahin wird noch einige Zeit vergehen, da es auf Mallorca doch
einige Menschen gibt, die dieses Projekt zu Verhindern wissen.
Wir jedenfalls mussten unseren Weg noch mittels Tourbeschreibung
und Landkarte suchen.
Zunächst führte uns die tolle Tour den Berg hinauf, von wo wir diesen
super Ausblick auf Port Andratx hatten.
...die Strasse ist noch nicht befestigt, aber die zahlreichen Villen
auf dem Berg sind schon vorhanden...
Nach dem Villenviertel erreichten wir die Kuppe des PUIG EN´RIC,
von wo aus unser Weg dann in gemütlichem Auf und Ab oberhalb der
Küste durch die Berge führte.
Steine, Steine, Steine...
schroffe, karge Landschaft wie sie so typisch ist für das ganze
Tramuntanagebirge.
und immer wieder sensationelle Ausblicke auf das Meer.
immer dem Pas Vernell entgegen...
Solche Autos sind uns im Gebirge öfter begegnet.
Auch eine Art der Entsorgung...
...die Ziegen jedenfalls haben sich gefreut... :-)
...es wurde immer sonniger...
Und hier könnt ihr schon die Bergkuppe erkennen.
...
Ein Blick zurück, da kann man wunderbar den Weg erkennen,
den wir gelaufen sind.
Oben auf dem Pass Vernell
Impossantes Felsmassiv
Hier an dieser Stelle hatte ich ein ganz seltsames Feeling: Gleichzeitig
das Gefühl von Winzigkeit im Universum, ausgelöst durch diese mächtige
Felswand neben mir
aber auch von innerer Grösse und Stärke irgendwie.
Und auf der anderen Seite des Berges ein erster Blick auf St. Elm,
dem eigentlichen Ziel des Tages.
Zum Greifen nah - und doch noch sooo fern... :-)
2. Tag
Estellencs nach Banyalbufar
7 Kilometer, 2 1/2 Stunden
Ausgangspunkt für diese Tour war der hübsche kleine Ort Estellencs,
leicht oberhalb der Küste. Eigentlich kein großes Problem, wir wollten
einfach eine gemütliche, nicht allzu lange und nicht allzu steile Tour
machen, da uns der Stress der letzten Tour noch in den Knochen saß.
Aber daraus wurde wieder mal nichts... :-)
Toller Sonnenschein hat uns an diesem Tag begleitet, alles schien perfekt...
Die Wanderwege waren hervorragend toll und vor allem super gut
ausgeschildert, im Gegensatz zur gestrigen Tour.
Wir kamen an super schönen Finkas vorbei...
...und immer wieder Olivenbäume. Zwischen den Bäumen könnt ihr
übrigens eines der tollen Schilder sehen, die einem hier den Weg weisen.
Dieses Teilstück der GR221 ist ein ganz toller Panoramaweg mit
Ausblicken, die einem so richtig glücklich und froh werden lassen...
...und genau dieses Feeling könnt ihr hier an Ulrike und mir erkennen.
GLÜCKLICH, einem Moment alles Negative vergessend, einfach nur
EINS sein mit sich und der Natur.
Die Wege waren prima gepflegt und es hat riesigen Spaß gemacht,
diese Tour zu laufen.
Ein leichtes Auf und Ab und in Gedanken lagen wir schon in Banyalbufar
am Strand...Da wussten wir leider noch nicht, dass es hier in der
Nähe Engländer gab - und dass es in Banyalbufar gar keinen
Badestrand gibt...
Auf diesem Bild entsteht leicht das Gefühl vom absoluten Alleinesein,
unverbaute Landschaft, tolle Gegend. Wir haben jeden Meter genossen.
Wer bisher noch nicht gewandert ist im Leben...he,
RAN AN DIE STÖCKE!!!! Es lohnt sich!!!!!
Wirklich, mit nichts anderem zu vergleichen. Mit der Natur auf DU und DU.
Und kurz vor diesem Foto dann (schon wieder) ein
Mallorca-Typisches Problem:
Seit Engländer das Gut ES RAFAL gekauft haben, hängt der Haussegen
im Wanderparadies Mallorca schief:
Die Region will ihren Rechtsanspruch auf ein uraltes Durchgangsrecht
für die Benutzer des Fernwanderweges GR221 durchsetzen, der neue
Besitzer stellt sich aber stur, sperrt ab, entfernt Markierungen
und stellt mit Warnschildern klar, dass er keinen Durchgang wünscht.
Da war es wieder, unser Problem.
Und wieder wurden aus geplanten 2 1/2 Stunden
5 1/2 Stunden Wanderzeit.
Und was für 5 1/2 Stunden. Diesen Weg zu finden, das war heftigst
mühsam und mehr als beschwerlich, aber das wussten wir zum Glück
vorher nicht.
Aber man kann in allem ja auch was Positives sehen: Dieser Olivenbaum
hat mich ganz besonders fasziniert.
Das ist bestimmt das größte Exemplar auf ganz Mallorca.
Und den hätten wir nicht gesehen, wenn wir auf dem ursprünglichen
Weg geblieben wären.
...und die Ausblicke waren "weiter oben" natürlich auch wesentlich schöner...:-)
Direkt vor dem abgesperrten Grundstück sind wir auf ein Ehepaar
gestossen, die zum Glück eine etwas detailiertere Karte dabei hatten.
Hier waren wir noch guter Dinge, auch wenn wir die erste heftige
Steigung schon hinter uns hatten.
Die Landschaft war wirklich total schön und heiss war es auch an
diesem Tag, eigentlich perfektes Badewetter...
wäre der schwere Rucksack nicht gewesen, hätte uns die Tour bestimmt
nichts ausgemacht.
Dieses Wegstück fand ich ganz besonders eindrucksvoll.
Und das Meer hat mit der Sonne um die Wette gestrahlt...
Und dann der nächste Schreck:
Schon wieder ging es nicht weiter.
Schon wieder ein Privatgrundstück.
Schon wieder mussten wir umdrehen und neue Wege suchen.
Da werden die Wanderwege einfach durch große Tore versperrt...
...noch mal ca. 150 Höhenmeter hinauf ins Ungewisse...
Aber die Steineichenwälder hier oben waren wirklich sehenswert.
Und dieses Werk hier stammt bestimmt von irgendwelchen gefrusteten
Wanderern, die vom Umdrehen genug hatten...:-) Da sind wir dann
natürlich auch durchgegangen.
Und dann endlich das ersehnte Schild...
Und ein erster Blick auf Banyalbufar.
Stellenweise sicherlich Idylle pur, aber wirklich
wohl gefühlt habe ich mich
in diesem Ort nicht.
Vielleicht lags auch einfach nur an der Müdigkeit...
Malerisch war es auf alle Fälle.
Übernachtet haben wir im Hotel BARONIA.
...mit super Ausblicken, aber leider nicht mehr sooo tollem Wetter...
3. Tag
Ruhetag / Deja bis zur Bucht von Deja
Spaziergang, ca 1 1/2 Stunden
Nach den Strapazen der letzten beiden Tage haben wir uns am dritten Tag
ein wenig Ruhe verordnet und sind mit dem Bus von Banyalbufar bis nach
Deja gefahren, einem meiner Lieblingsorte auf der Insel.
Dabei haben wir (wieder einmal...) die Erfahrung gemacht, dass man nicht
unbedingt auf Männer hören sollte... :-) :-) :-)
... doch dazu später mehr...
Deja, ein Künstlerdorf im Herzen der Tramuntana, ein Ort, der mich
total anspricht und ein Ort, an dem ich mich wohl fühle.
Übernachtet haben wir im REFUGI CAN BOI, einer der
Wanderherbergen auf dem GR211.
Die Übernachtung war einfach und spartanisch, Massenlagerzimmer,
aber sauber und gemütlich und die Aussicht war wirklich sensationell.
Lediglich das Frühstück war etwas gewöhnungsbedürftig. Alles war
abgezählt und es gab nur labbriges Toastbrot und Zwieback...:-)
Ganz ehrlich - es ist eine Wohltat, nach einer langen Tour
OHNE RUCKSACK laufen zu können...:-)
In Deja kann man wirklich ganz wunderbar essen gehen.
Am späteren Nachmittag haben wir uns auf den Weg zur Bucht gemacht.
30 Minuten der Küste entgegen - und schon waren wir da.
Die Bucht selber hat mich jetzt nicht wirklich zum Baden animiert, aber sie
war auf alle Fälle schön anzusehen.
Fast wie die "kleine Schwester" von SA CALOBRA, die ich euch nachher
noch vorstellen werde.
4. Tag
Deja - Port Soller - auf dem Felsenpfad
16 Kilometer, 5 Stunden
Eine "Wahnsinns-Tour" oder eine "Tour für Wahnsinnige"???
Wer absolut schwindelfrei ist, kann hier gerne laufen, Ulrike und ich haben
nach dem ersten Drittel aufgegeben und sind auf den gewohnten GR221
ausgewichen.
Der Weg war stellenweise sehr schwer zu finden und so manches Stück
war echt ziemlich gefährlich, da es links einfach nur senkrecht hinunter
ging, wie ihr gleich sehen werdet.
Hier ist der Weg noch klar sichtbar, aber schon wenige Meter später
mussten wir ihn echt immer wieder suchen.
Ein letzter Blick auf die Bucht von Deja...
...und schon wurde es wesentlich felsiger und auch steiler.
Aber rein fototechnisch hat sich die Tour auf alle Fälle mehr als gelohnt.
Hier eines meiner Lieblingsfotos.
Auf diesem Foto kann man schön erkennen, wie es weiter hinten weitergeht...
...die senkrechten Felsen sprechen für sich...
und auch hier war es stellenweise nicht ungefährlich.
Hier zum Beispiel ging es fast senkrecht nach unten
und der Weg war wirklich äusserst schmal...
...und immer wieder solche Absperrungen
kurz nach dieser Stelle haben wir dann aufgegeben und sind den Hang hinauf
und quer durch ein fremdes Grundstück, über 2 Mauern bzw. Zäune querfeldein
gelaufen, bis wir an eine Strasse kamen.
Erstaunlicherweise hat dieser Einheimische uns ganz unbehelligt ziehen
lassen, obwohl wir wirklich nichts auf seinem Grund und Boden zu
suchen hatten.
Aber er war so mit seinen Schafen beschäftigt...
Und als wir dann den richtigen Weg wieder gefunden hatten, war es eine
richtig tolle Tour mit super Eindrücken und Ausblicken.
Immer der Küste entgegen...
...auf wunderbaren alten Pfaden...
...durch traumhafte Landschaften...
...vorbei an einer tollen Pflanzenvielfalt...
...bis wir endlich HIER angekommen sind.
Dem absolut schönsten Ort auf der ganzen Insel.
Meinem eigenen kleinen Paradies,
dem Ort, an den meine Gedanken öfter mal entschwinden.
PORT SOLLER
Die aller-aller-aller schönste Bucht der Insel!!!!!
Vielleicht verbringe ich ja hier mal meinen Lebensabend, wer weiß.
Allein schon jetzt beim Bilder anschauen gerate ich wieder total ins Schwärmen.
Seht ihr den Hotelneubau oben auf den Felsen?
Die Bauzeit beträgt jetzt schon über 4 Jahre, aber so langsam wird´s.
Genau da würde ich gerne mal einen Urlaub verbringen.......
...irgendwann.......irgendwie.......in einem Zimmer Richtung Meer.....
...mit dem wahnsinns-Sonnenuntergang....hach, Schwärm...Schwärm...
Jedenfalls war hier noch prima Badewetter, nur leider kamen wir erst
am späteren Nachmittag an und mussten ein Quartier suchen.
An dieser Stelle mal ganz herzliche Grüsse an alle
NORDIC-TRAILS-FANS und natürlich an die Firma ITRIS
Eines meiner absoluten Lieblingsfotos...
Aufgenommen von der NAUTILISBAR in PORT SOLLER
5. Tag
Port Soller - Sa Calobra
(aber nicht zu Fuß sondern mit dem Schiff...:-) )
Zum Abschluss unserer tollen Tage dann noch ein richtiges Highlight:
SA CALOBRA
Leider fuhr das Schiff erst um 11.15 Uhr und nicht wie geplant schon
um 10.00 Uhr, so dass die Zeit in Sa Calobra mit nur zwei Stunden ziemlich
knapp bemessen war, aber besser wie nichts.
Hafenausfahrt von Port Soller
SA CALOBRA - traumhafte Bucht auf Mallorca.
Auf dem Foto nicht zu erkennen, aber hier waren einige Schwimmer
im Wasser.
Der Weg führte uns durch diesen langen, in den Fels gehauenen Tunnel...
...und wir konnten unseren Augen kaum trauen, als wir auf der anderen
Seite raus gekommen sind.
Ein total schönes Tal lag vor uns mit Bächen, Felsen und, zumindest etwas
weiter hinten, Idylle pur. Das hätte ich hier niemals vermutet.
Nach wenigen hundert Metern verengte sich das Tal zu einer Schlucht...
...und ab hier haben die ersten Wanderer dann auch schon kapituliert.
Diesen Felsen zu überklettern war nicht wirklich einfach...
...aber ein Stück weit sind wir noch in die Schlucht hineingeklettert.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr es mich gejuckt hat,
die gesamte Schlucht zu durchklettern (lt. Wanderbuch 5 Stunden).
Falls jemand mit mir da durchgehen möchte, bitte umgehend bei mir melden!!!!
Diese beiden netten Herren haben wir zwei Tage zuvor in Banyalbufar
schon mal getroffen. Sie waren es, die uns dazu gebracht haben, 2 Stunden
in glühender Sonne an einer absolut hässlichen Bushaltestelle auszuharren
und auf einen Bus zu warten, der dann schlussendlich überhaupt nicht
gekommen ist... (...traue nie einem Mann... )
Na ja, wir verzeihen euch, Jungs :-) :-) :-)
Und hier in dieser Schucht haben wir uns zufällig wieder getroffen.
FAZIT:
Etwas ABENDTEUERLICH dieses Mal aber gerade
darum wird uns die diesjährige Mallorca-Tour auch
um so eindrücklicher im Gedächtnis bleiben,
GARANTIERT...:-)
Dir Ulrike ein wirklich von Herzen kommendes
DANKESCHÖN dafür, dass du so bist wie du bist.
Herzlich, hilfsbereit und mutig, auch wenn dir manchmal
gar nicht so sehr nach Mut zumute war... :-) sorry...:-)